Das Buch spielt mit dem Gefühl der eigenen Emigration (normal geschrieben) und Nuancen durch eine imaginäre Freundin (Mara) und dem Angekommen-Sein als Dolmetscherin andrer Migranten und deren Schicksale (kursive Passagen). Ganz durchschaut habe ich die Schicksale nicht. Mit war schon klar, dass Diversität, Gründe, Kulturen und Mentalitäten des Gastlandes Schweiz aufgezeigt werden sollten, aber warum? Gleichzeitig habe ich mich gefragt, ob die Autorin 10+ Sprachen spricht, damit sie als Dolmetscherin fungieren kann. Die (kursiven) Schicksale können doch unmöglich alle aus dem Osten stammen. Wen hat sie also gedolmetscht? Ich spreche nur 8 Sprachen, bin eine jüngere Landsmännin von der Autorin, die wie sie 1968 in die Schweiz kam. Das Heimweh ist spürbar im Buch, konnten meine Eltern nachvollziehen. Da ich die Autorin persönlich kennenlernt habe, ist sie so aalglatt, wie sie schreibt, also eher unsympathisch, unnahbar. Und sie habe sich ihr Deutsch erarbeiten müssen? Für mich trauert sie dem Kommunismus nach, was ihre Vorliebe für Russisch erklärt. Und so jemand wird Literatin, wird verlegt? Wieso? Exilbonus? Die kursiven Geschichten kamen mir vor, als ob sie diese psychologisch analysiert hätte. Was bezweckte sie mit dem Buch? Ein Ende hätte einiges erklärt.