Loulie al-Nazari ist die legendäre Mitternachtshändlerin. Am geheimen Souk im Untergrund handelt sie mit Dschinnmagie, die sie als Relikte in der Wüste aufstöbert. Sie scheint ein besonderes Talent dafür zu haben, sie zu finden.
Ihr Leben scheint unbeschwert. Sie reist an der Seite von Qadir, ihrem Leibwächter und besten Freund, vergnügt sich gerne bei Tanz und lauscht ebenso gerne den Geschichten der reisenden Erzähler. Doch Loulie hat eine traumatische Vergangenheit und mit ihrem einfachen Leben ist es schnell vorbei, als der Sultan sie gefangen nimmt und zu einer Suche zwingt. Es gilt ein legendäres Relikt zu beschaffen, dass die Macht des Sultans immens vergrößern soll. Loulie hat keine Wahl, an der Seite des Kronprinzen und einer seiner Räuberinnen macht sie sich auf den Weg durch die Wüste um ins Sandmeer abzusteigen.
Viele Gefahren gilt es zu bezwingen und auch wenn Loulie immer wieder an ihrer Stärke und ihren Fähigkeiten zweifelt, hält sie vielem Stand. Die Not lässt sie über sich selbst hinauswachsen und verleiht ihr Kräfte, die sie nie in sich schlummern spürte.
“Der Sternenstaubdieb” ist ein großes Märchen, wie aus 1001 Nacht. Wir lesen von Abenteuern, Gefahren, Schätzen und Magie. Die Reise formt Charaktere und holt das Beste und Schlimmste aus den Figuren. Die Entscheidung liegt nicht immer in ihrer Hand.
Dieses Märchen ist von der ersten Seite an fesselnd und man fliegt nur so durch die Seiten. Am Ende hatte ich nicht das Gefühl, über 500 Seiten gelesen zu haben, denn die Spannung bleibt die ganze Zeit aufrecht. Die Dschinnmagie ist speziell und es wirkt möglich, dass tatsächlich das eine oder andere orientalische Märchen darin verarbeitet ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Geschichten über die Ifrit zu Volkserzählungen gehören. Alles in allem hat man das Gefühl, eine alte Geschichte zu lesen.
Mich konnte Chelsea Abdullah mit diesem Märchen vollends begeistern und ich empfehle dieses Buch allen, die gerne ihrer Fantasie freien Lauf lassen und Lust auf eine Reise in den Orient haben.