Caroline Bernard beschreibt in diesem Band das Leben der jungen Frida Kahlo vom Jahr 1925 bis in die vierziger Jahre. Frida Kahlo, als Kind an Kinderlähmung erkrankt, hat drei Jahre ihres Lebens an diese Krankheit “verloren” und gibt ihr Geburtsjahr deshalb mit 1910 an, anstelle des tatsächlichen Geburtsjahres 1907.
Am Anfang des Romans steht die junge, lebenslustige Frau, die Ärztin werden will und verliebt ist. Sie wird bei einem Busunfall schwer verletzt, muss lange Zeit im Spital verbringen und hat zeitlebens an den Folgen der Verletzungen zu tragen. Im Krankenhaus beginnt sie zu malen. Ihren Berufswunsch muss sie aufgeben, auch aus finanziellen Gründen. Die Behandlungen und Arztrechnungen kosten die Familie zu viel Geld. Eines Tages lernt sie Diego Rivera kennen und verliebt sich auf der Stelle in ihn. Sie schlägt alle Warnungen vor ihm in den Wind. Ihre Liebe bleibt nicht unerwidert, die beiden werden ein Ehepaar. Sie bleibt lange im Schatten von Diego und leidet auch unter seiner Untreue. Mit der Zeit wird sie davon unabhängig. Die Liebe bleibt bestehen - auch die Liebe zum Malen, zu den starken Farben. Sie malt meistens Selbstportraits, ihr Leiden, ihre Freuden. Sie wird auch als Künstlerin immer mehr anerkannt. Ihr Mann Diego ermutigt sie - sicher eine Stärke, dass er seine Frau nicht als ihm unterlegen anschaut. Die Beziehung ist allerdings immer wieder schwierig. Auch gesundheitlich ist Frida oft angeschlagen, hadert mit ihrem Schicksal - und gibt nicht auf.
Die Autorin erzählt sehr lebendig über das Leben der bekannten Künstlerin und versteht es, die bekannten Fakten in einen leicht lesbaren Roman einzuweben und Frida Kahlo als starke, eigenwillige Frau mit einem unbezähmbaren Temperament zu schildern. Körperlich versehrt, mit schweren Verletzungen am Bein und am Rücken, hat sie einen unbeugsamen Charakter. Was mir ein wenig gefehlt hat, ist ein grösserer Bezug zur geschichtlichen und politischen Situation. Wohl weiss man von der politischen Orientierung Kahlos und einmal wird auch erwähnt, dass ein Krieg droht. Das Buch dreht sich aber ausschliesslich um die Person Fridas und ihr persönliches Umfeld.
Die Erzählerin Luise Helm liest die Geschichte ausgezeichnet. Ihre Stimme ist äusserst angenehm und sie kann die Stimmung gut wiedergeben.