Ich muss zugeben, dass Normale Menschen mich nicht so berührt hat, wie ich es nach all dem Hype erwartet hatte. Der Schreibstil von Sally Rooney ist definitiv ein Highlight – er ist klar und präzise, was die Gedanken und Gefühle der Charaktere sehr gut vermittelt. Besonders der Anfang hat mich sofort gepackt. Die Dynamik zwischen Connell und Marianne, ihre Unsicherheiten und das Spiel mit Nähe und Distanz, war wirklich faszinierend und hat mich neugierig gemacht.
Was mich positiv überrascht hat, war, wie Rooney intime Momente, einschließlich der sexuellen Beziehungen zwischen den Charakteren, auf eine sehr natürliche und unaufdringliche Weise in die Geschichte einfließen lässt. Es fühlte sich nie gezwungen oder übertrieben an, sondern eher als ein Teil der realistischen und oft schwierigen Verbindung zwischen Connell und Marianne.
Leider hat die Geschichte mit der Zeit für mich nachgelassen. Die Entwicklung der Charaktere und ihre Beziehung zueinander haben mich nicht mehr so mitgerissen, wie zu Beginn. Ich hatte das Gefühl, dass die emotionalen Höhen und Tiefen immer mehr abflachten, je weiter ich im Buch voranschritt. Trotz des vielversprechenden Starts konnte mich das Ende nicht so fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte.