Das Buch liest sich flüssig und gibt meiner Meinung nach einen tiefen Einblick in das Leben von Migranten.
Die Geschichte handelt von einer Arbeiterfamilie, die in den 1960er Jahren aus der Türkei nach Deutschland gezogen ist. Sie thematisiert Familienkonflikte, Generationskonflikte, Identitätskonflikte, Zugehörigkeitskonflikte, Kulturkonflikte und Rassismus. Der Roman zeigt, wie herausfordernd es sein kann, zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen, und wie schwierig es für die Eltern ist, ihre Kinder in einem fremden Land, umgeben von einer fremden Kultur, nach den eigenen Werten zu erziehen.
Man sieht auch, wie die Kinder versuchen, mit der Kulturkonfrontation klarzukommen und ihren eigenen Weg der Rebellion gegen die elterlichen Werte zu finden. Dabei stehen sie oft im Spannungsfeld zwischen den traditionellen Erwartungen der Eltern und den modernen Einflüssen ihres Umfelds. Sie kämpfen darum, ihre eigene Identität zu formen, während sie sich von den Vorstellungen ihrer Eltern abgrenzen.
Er beleuchtet die Entwicklung der Charaktere und betont, dass Menschen – selbst als Eltern oder Ehepartner – letztlich auch nur Menschen mit eigenen Ängsten, Sorgen und Kämpfen sind. Für mich symbolisieren die „Dschinns“ genau diese inneren Konflikte: die unausgesprochenen Ängste, Traumata und unerfüllten Wünsche, die die Figuren belasten. Jeder einzelne Charakter führt seinen eigenen Kampf, obwohl sie alle unter demselben Dach als Familie zusammenleben.
Die Geschichte wird aus der Perspektive jedes Familienmitglieds erzählt, wobei Sprache und Schreibstil an die jeweilige Erzählperspektive angepasst sind. Die Handlung war für mich neu und überraschend, auch wenn mir diese Kultur nicht völlig fremd ist. Die Spannung wird gut aufgebaut und bleibt bis zum Schluss erhalten.
Für mich bleiben einige Fragen offen – aber so ist das Leben: Man kann nie alles wissen.