Bisher habe ich kaum Fantasy-Bücher über Sternzeichen gelesen. Per Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen und der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Wie sind die Sternbilder eigentlich entstanden? Jedes Sternzeichen repräsentiert einen olympischen Gott. Doch wer ist wer? Und wie kamen die Götter überhaupt auf diese Idee? Das musste ich unbedingt herausfinden. Vielen Dank an dieser Stelle für das Rezi-Exemplar.
Es fängt damit an, dass ein kleiner Junge Figuren von einem Händler stiehlt, er jedoch erwischt wird. Der Händler aber nimmt den Jungen mit und zeigt ihm ein Buch. Mit der Figur des kleinen Jungen konnte der Händler das Buch aufschliessen und begann die Geschichte der zwölf Sternbildwesen vorzulesen.
Eines Tages kam Zeus auf die Idee, Wesen nach seinem Ebenbild zu erwecken, die jedoch keine göttlichen Fähigkeiten haben. Kein Mensch, kein Gott. Einfach Wesen, die das Innere jeden Gottes widerspiegelt. Dafür braucht er aber Hekate, die sich seit Jahren vor Zeus versteckt, da er sie töten will. Hermes macht sich auf die Suche nach der verschollenen Götten und findet sie auch. Er unterbreitet ihr das Angebot, obwohl Hermes selbst nicht ganz hinter Zeus’ Idee überzeugt ist. Daher verschweigt er den wahren Grund. Hekate ist und bleibt skeptisch, denn sie spürt, dass Hermes ihr etwas verheimlicht. Dennoch willigt sie ein. Damasos, ein Mensch auf der Erde, arbeitet so zu sagen mit den Göttern. Daher bekam er den Auftrag die zwölf Figuren herzustellen mit all den göttlichen Attributen. Nicht nur er, sondern auch einer seiner Söhne, ist nicht gerade davon begeistert. Aber Damasos hat keine grosse Wahl und macht sich an die Arbeit. Die Figuren werden zum Leben erweckt, leben friedlich zusammen mit den Menschen. Dank den Sternbildwesen entwickeln sich die Menschen zum positiven, was einem Gott aber überhaupt nicht gefällt. Also fordert er das Schicksal noch einmal heraus.
Der Anfang ist noch etwas verwirren, weil wir sogleich in die Geschichte eintauchen und noch gar keine Informationen haben. Danach lässt sich das Buch richtig gut lesen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil. Sie konnte die Eigenschaften jedes Sternzeichen passend benennen und dem Sternbildwesen zuordnen. Ich fand es sehr spannend, wie sie jedes einzelne Sternbildwesen zum Leben erweckt hat. Jedes Wesen hat seinen eigenen Charakter und denkt und handelt auch dementsprechend. Tatsächlich gab es hie und da eine unerwartete Überraschung, was ich gar nicht erwartet habe. Nach der Entstehung leben die Wesen zusammen mit den Menschen, bringen ihnen vieles bei und sind auch mit all den anderen Wesen befreundet. Damasos hat immer bei der Erweckung eine Rede gehalten und dem jeweiligen Gott seine Persönlichkeit und seinen Charakter beschrieben und es dann dem jeweiligen Zeichen zugeordnet. Die Wesen sind zum Teil menschlich und zum anderen Teil besitzen sie das Aussehen des jeweiligen Zeichens. Der Stier, Widder und Steinbock haben zum Beispiel Hörner und die Beine sehen aus wie das der Tiere. Krebs hat einen Krebsarm, Skorpio einen Stachel an seinem Haar… Mir hat diese Individualität sehr gut gefallen.
Neben der Entstehung verfolgen wir auch immer wieder die olympischen Götter, aber auch die Moiren. Denn sie waren quasi die Auslöser dieser Idee. Es wird daher auch ein wenig brutal und gruselig. Die Sternbildwesen arbeiten eng zusammen und entdecken noch etwas ganz anderes. Sie wollen das Geheimnis ihrer Fähigkeiten lösen und was dieses Bild auf dem Boden auf sich hat.
Einem Gott gefiel jedoch die Entwicklung überhaupt nicht und wollte das Ganze noch einmal verstärken. Oh wie ich diesen Gott hasse! Ich mag ihn generell nicht. Sein Charakter ist mir ein Dorn im Auge, da er weder Empathie, noch Fairness kennt. Als er dann auch noch andere für seine Taten bestraft, hätte ich ihm an die Gurgel gehen können. Ergo, seine Eifersucht war der Grund, weswegen der Frieden zwischen den Wesen und Menschen flöten ging.
Die Autorin hat das Themen mega gut umgesetzt. Ich mochte die Atmosphäre in Griechenland, da sie den Frieden symbolisiert, aber auch die Gefahr, wenn wir bei den Göttern und den Moiren waren. Die Geschichte fängt harmlos an, nimmt weiter an Fahrt auf bis es schliesslich eskaliert. Ich fieberte mit den Charakteren mit und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das Ende war so fies! Ich konnte nicht glauben, dass es so endete. Und der Epilog ist dann quasi der Prolog. Mega!
Ich selbst bin Sternzeichen Krebst und ehrlich, ich hab mein Wesen von Vorne bis Hinten verstanden und empfand seine Entscheidungen nach. So hätte ich auch reagiert, ohne weiter darüber nachzudenken. Allerdings wusste ich nicht, welchen Gott der Krebs repräsentiert. War daher positiv überrascht.
Wer sich für Sternzeichen interessiert, muss dieses Buch unbedingt lesen. Es geht nicht nur um die Erweckung, sondern auch, was dahinter steckt. Es gibt weder eine Liebesgeschichte, noch Spice. Es ist einfach eine pure Fantasy-Geschichte, die doch auch zum Nachdenken anregt.
Für die zarten Wesen unter euch: das Buch beinhaltet Themen wie Gewalt, Mord, Suizidgedanken und Fehlgeburt. Für mich eine klare Leseempfehlung.