Als das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1945 von der Roten Armee befreit wird, gerät Cilka vom Regen in die Traufe. Nach drei Jahren Märtyrium wird sie von den Russen als Spionin angesehen und zu 15 Jahren Strafarbeitslager verurteilt. Im Gulag Workuta begegnet Cilka neue sowie alte Schrecken und nur ihr Wille lässt sie überleben, denn solange sie nicht tot ist, ist sie am Überleben.
Die Autorin von “Der Tätowierer von Auschwitz” hörte durch besagten Tätowierer von dem tapferen 16jährigen Mädchen Cecilia Klein, kurz Cilka. Eingenommen von den Erzählungen ging sie auf die Suche nach Zeugenberichten und Dokumenten, um Cilka eine Stimme zu geben. Sie verwobt die Tatsachen mit fiktiven Elementen, um die Lücken zu füllen, hilft sich aber an den geschichtlichen Kontext.
Mir gab dieses Buch einen neuen Einblick in die Weltgeschichte. Es ist erschreckend, wie in Russland das System der Gulags funktioniert hat und wieviel Leid dadurch verursacht wurde. Unvorstellbar ist auch, wie viele Leute aus den Nazi-Konzentrationslager gleich in die russischen Arbeitslager deportiert wurden. Was für einen Überlebenswillen und Glück musste man haben, um das durchzustehen?
Mein Fazit: Ein eindrücklich Buch über ein Mädchen, dass zuviel erleben muss. Ein Teil der Geschichte, die nie vergessen werden darf. 5 Sterne.