Margaret Atwood schafft es, eine Welt zu erschaffen, die so grotesk und gleichzeitig unsere sein könnte. Wer sich für dystopische Welten, Auflehnung gegen das System und komplexe Figuren interessiert, ist hier goldrichtig. Auch wenn die Handlung manchmal etwas harzig wurde, ist dieses Werk sehr angenehm zum lesen, da immer wieder ein kleiner Twist vorkommt. Meine Nerven waren während der gesamten Geschichte gespannt, was wahrscheinlich daran liegt, dass Atwood eine Gesellschaft beschreibt, in der man auf keinen Fall auffallen darf. Egal wo man hingeht, man wird überwacht. Wenn man aus der Reihe tanzt, dann wird man hingerichtet. Der Reiz besteht nun darin, dass wir die Geschichte von den Augen einer Figur sehen, die gegen genau diese Regeln verstösst. Ich will nicht zu viel von der Handlung verraten, da jeder Spoiler die Luft aus Atwoods Segeln nimmt, aber meiner Meinung nach sollte jede*r dieses Werk einmal gelesen haben. Und nun doch noch ein kleiner Spoiler: Wenn man einen Blick in das Nachwort (ebenfalls von Atwood geschrieben) wirft, dann sieht man, dass der Inhalt dieses Werks nicht so fiktional ist, wie er zu sein scheint.