Machmissbrauch, ein toxisches Arbeitsumfeld und verkappte Familienverhältnisse: Dieser Roman greift viele aktuelle Themen auf und wirft einen kritischen Blick auf das Schicksal eines Teenie-Stars, der in Hollywood und somit weit entfernt von der Familie aufwächst.
Schon jung wird Protagonistin Grace von ihrem Mentor sowohl körperlich als auch psychisch missbraucht. Nachdem sie kurz vor dem Golden Globe verschwindet, kommt sie ein Jahr später zurück und will sich rächen.
Obwohl Ella Berman einige komplexe Sachverhalte sehr eindrücklich darstellt, fehlt dem Ende leider jegliche Spannung und Glaubwürdigkeit. Als Leser:in wartet man auf den angekündigten Befreiungsschlag und hofft, dass sich die weiblichen Charaktere ganz im Sinne des Female Empowerment zusammentun und eventuell eine Bewegung ähnlich der #metoo anstossen. Doch das Ende kommt sehr banal und einfach erzählt und lässt einen unzufrieden und auch ein wenig bedrückt zurück.
Ein Buch mit viel Potential, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Schade.