K.L.Kreig schafft es in “All of Me” einen absolut spannenden Plot zu schaffen, um ihn dann nach den ersten paar Seiten komplett liegen zu lassen.
Der anfangs angeteaserte Plot ist so, so verdammt gut. Willow, deren Mutter an Alzheimer erkrankt ist, Vater & Schwester auf mysteriöse Weise gestorben sind und Shaw, der grade eine Firma aufgekauft hat, die an Heilmitteln für u.a. Alzheimer forscht.
Und doch die angeteaserte Story spielt keine Rolle. Die Protagonistinen Willow und Shaw haben nur Sex. Immer. Wieder. Und wenn sie grade nicht ineinander verschlungen sind, denken sie äußerst detailliert daran, dem anderen die Klamotten vom Leib zu reißen oder lassen die vergangene Nach Review passieren. Ich lese gerne SMUT aber das war, schon eine ganz andere Hausnummer. Die Art wie diese Szenen beschrieben werden, einfach obszön. Erinnert ihr euch noch, als ihr mit 16 mit den Eltern einen Film gesehen habt und plötzlich kommt eine endlos lange, detaillierte Sexszene? So! Genauso habe ich mich beim lesen gefühlt. Einfach unangenehm.
Ich kann mit den beiden Protagonisten daher nicht warm werden, ihre Gefühle nicht nachvollziehen. Eigentlich kann ich sie sogar wirklich nicht leiden. Die Art wie Shaw darauf versessen ist eine wildfremde Frau zu dominieren und zu besitzen, wie er ständig unangemeldet vor ihrer Tür steht oder sie von irgendwelchen Dunklen, abgeschirmten Ecken aus beobachtet ist wirklich besorgniserregend.
Anstelle schreiend wegzurennen findet Willow das auch noch anziehend. Sorgen wirft sie genauso über Bord wie all ihre Prinzipien.
Am schlimmsten finde ich, dass das Buch wirklich verdammt gut hätte sein können. Der Plot klingt so, so spannend, das letzte (!) Kapitel greift ihn dann auch endlich wieder auf - für mich leider zu spät. Wie kann man das nur so vermasseln? Hätte die Autorin sich mehr auf die Story konzentriert, statt auf diesen ständigen Sex, hätte das Buch ganz schnell zu einem absoluten Jahreshighlight werden können. So sind es für mich leider nur 0 von 5 Sternen.