Mich hat das Thema des Buches sehr angesprochen und ich war gespannt auf die Umsetzung. Was ich nicht erwartet habe, ist, dass auch das Thema Trauer und der Umgang damit zur Sprache kam. Ich konnte mich mit einigen Stellen sehr identifizieren - z.B. beim Umgang der Umstehenden damit, dass man einen unerwarteten Todesfall erlitten hat.
Leider kam ich aufgrund des Schreibstiles erst ab ca. der Hälfte des Buches so richtig rein und fand es ab da auch sehr spannend. Es hat jedoch sehr viele Schreibfehler und auch die Übersetzung ist nicht immer sehr gelungen.
Um den Missbrauch selbst geht es vor allem zu Beginn und am Ende wieder, dazwischen steht auch eine Liebesgeschichte und das Aufhalten der Schlaufe im Mittelpunkt. Sehr schön sieht man die Veränderung des Protagonisten, der im Laufe des Buches erkennt, dass es nicht zwingend um diesen einen Missbrauchsfall geht, sondern das Problem viel tiefer verankert ist; so generell im Umgang der Jungs mit den Mädchen und einer Mitläufergesellschaft, in der vieles heruntergespielt oder auch verharmlost wird. Diese Erkenntnis ist sehr wichtig und der Protagonist kann sich selber nicht davon ausnehmen. Am Schluss kann er sein Verhalten jedoch besser einordnen und entwickelt ein Bewusstsein für die Probleme. Diese gesamthafte Entwicklung empfand ich als sehr gut umgesetzt und als einer der Kernpunkte im Buch.
Ich würde das Buch weiterempfehlen, weil ich finde, dass viele wichtige Aussagen getroffen werden und wichtige Erkenntnisse entstehen. Allerdings kann ich nur 3 von 5 Sternen vergeben.