Der Roman “Die Sache mit Rachel” von der Journalistin und Autorin Caroline O’Donoghue ist eine Erzählung über - wie dies der Romantitel bereits vermuten lässt - Rachel, eine knapp zwanzig-jährige irische Frau, welche in den ausgenden 2000er- sowie beginnenden 2010er-Jahren vor der Herausforderung steht, eigenständig und erwachsen zu werden als auch zu sich selbst, ihrem Platz in der Gesellschaft und nicht zuletzt zu ihrer eigenen Stimme zu finden.
Die Studentin Rachel lernt im Rahmen ihres Nebenjobs in einem Buchladen James kennen, der schnell zu Rachels bestem Freund und Verbündeten durch die Höhen und Tiefen ihres jungen Erwachsenenlebens wird. Dank James als damit wichtigstem Nebenprotagonisten des Romans erhalten die Leser:innen Einblick in das Leben eines jungen, ambitionierten, homosexuellen Mannes in Irland zu dieser Zeit. Diese Figur eröffnet damit, auch wenn nicht vordergründig thematisiert, einen Blick auf gesellschaftlich relevante Aspekte wie Coming-Out, Sexualität und Queerness.
Die wohl grösste und vermutlich auch prägendste Herausforderung, welcher Rachel im Verlauf der Erzählung begegnet, ist ihre ungeplante Schwangerschaft. Infolge dieser wird sie mit dem zu dieser Zeit in Irland noch bestehenden gesetzlichen Verbot des Schwangerschaftsabbruchs und dessen (verheerenden) Konsequenzen konfrontiert. Auf eindrückliche Art und Weise wird im Roman beschrieben, was Rachel hierbei alles durchleben muss und wie sie damit umgeht oder vielmehr umgehen muss.
Damit leistet der Roman “Die Sache mit Rachel” aus meiner Sicht - inbsesondere angesichts der heutzutage in verschiedenen Ländern erneut oder nach wie vor diskutierten (Wieder-)Einführung eines gesetzlichen Schwangerschaftsabbruchsverbots - einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Denn der Leserschaft erschliesst sich die Perspektive dieser einzelnen jungen Frau namens Rachel und bietet damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Diskussion rund um die gesetzliche Regelung des Schwangerschaftsabbruchs.