Der Autor arbeitete als Journalist für BBC, bereiste als Journalist über 80 Länder und ist seit über 30 Jahren investigativer Journalist.
Das Buch deckt einen breiten Bereich, einen recht langen Zeitraum und viele Details ab über Nawalnys Zeit, angefangen von seiner Kindheit, der Katastrophe von Tschernobyl. Daran erinnerte sich Nawalny lebhaft, weil seine Grosseltern unweit von dort lebten.
Seine politische Haltung, die er in ganz jungen Jahren hatte, wird nicht ausgeklammert, was Vieles klar macht, das man ohne dieses Wissen für seltsam halten kann.
Die Machtwechsel im Kreml sind Themen, die Korruption und die skrupellose Gewaltanwendung und wie Russland immer autokratischer werden konnte. Zweifellos hat der Autor viel Engagement in seine Recherchen gesteckt, viel Arbeit und unermüdliches Nachhaken, Kontakte pflegen, sonst wäre ein Buch in dieser Detailtiefe nicht möglich. Leider ist der Name Nawalny etwas in den Hintergrund geraten in jetzigen Zeit, wo aktuelle Kriege und Krisen das Weltgeschehen prägen.
Was mir nicht gefallen hat an diesem Buch, ist die Sprache. Viele Ausdrücke, die ich dem Populärjournalismus zuordnen würde. Das Werk hätte das nicht gebraucht. Ob diese der inneren Wut des Autors geschuldet sind? Ich habe diesen Sprachstil und die Ausdrücke bewusst auszublenden versucht, weil ich mich dem wichtigen Inhalt widmen wollte.