[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Scandor - Ursula Poznanski
Einzelband| Loewe| Erschienen am 14.08.24 | 448 Seiten | 4.5 Sterne
Ein Wettbewerb, der zu schön klingt, um wahr zu sein: 100 Kandidaten treten gegeneinander an, um den Lügendetektor Scandor zu testen. Sobald man am Gerät angehängt wurde, dürfen keine Lügen mehr erzählt werden, ansonsten scheidet man aus dem Wettbewerb aus und muss sich seiner grössten Angst stellen. Die Person, die am Ende noch übrigbleibt, gewinn 5 Millionen Euro Preisgeld. Einfach, oder? Tessa und Philip stellen sich dem Spiel, in welchem nicht nur mit unfairen Mitteln gekämpft wird, sondern hinter dem sich eine ganz besondere Wahrheit versteckt…
Wie so oft bei den Büchern von Ursula Poznanski war ich von der ersten Seite an gefesselt. Nur zu gerne habe ich mich auf diesen Wettbewerb eingelassen und Scandor zusammen mit Tessa und Philip getestet. Die Handlung schreitet in einem guten Tempo voran und die Spannung, zu scheitern und ausversehen zu lügen, ist deutlich in der Luft zu spüren. Ich habe mit Tessa und Philip mitgefiebert und dabei aber viele andere Charaktere unter die Lupe genommen und ihr Verhalten und ihre Motive hinterfragt. Dazu kommt noch der Schreibstil der Autorin, der für ein flüssiges Lesetempo sorgt und einen förmlich in die Geschichte hineinsaugt.
Tessa und Philip sind Charaktere, die ich sehr gerne begleitet habe. Sie beide wirkten authentisch und hatten plausible Gründe, um die Challenge gewinnen zu wollen. Auch die zarte Liebesgeschichte mochte ich, auch wenn sie nicht wirklich überraschend war.
Die Grundthemen, nämlich Wahrheit und Lüge, wurden sehr gut eingebaut und haben mich an der einen oder anderen Stelle nachdenklich gestimmt. Was macht eine Lüge zu einer Lüge? Wie ehrlich sollte man sein? In welchen Situationen ist es vielleicht besser, zu einer Unwahrheit zu greifen? Alles Fragen, die ich interessant fand und dich gut in die Geschichte eingewebt wurden. Das Ende kam überraschend, hat sich aber für mich rund angefühlt und viele Antworten geliefert.
Insgesamt mochte ich den neuen Roman von Poznanski sehr gerne. Er lässt sich super schnell weg lesen, behandelt spannende Grundthemen und wird von zwei sympathischen Charakteren erzählt. Ganz für ein Highlight hat es nicht gereicht, aber ich spreche für dieses Werk definitiv eine Kaufempfehlung aus!