[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Die Erbin - J.P. Delaney
Einzelband| Penguin Random House Verlag| Erschienen am 24.07.24 | 320 Seiten
Seitdem die Geschwister Jess und Finn mit ihrer Mutter aus Mallorca geflüchtet sind, besteht kein Kontakt mehr zu ihrem Vater, der dort weiterhin in einer Finca lebt. Als der Vater Jahre später stirbt und ihnen sein Haus überlässt, fliegt Finn zurück auf die Insel seiner Kindheit, um alles Formelle zu klären. Dabei rechnet er jedoch nicht damit, dass er in der Finca auf die neue Ehefrau seines Vaters, sowie auf deren erwachsene Tochter trifft. Doch was für Motive verfolgen die beiden Frauen? Als die Polizei dann auch noch den Unfalltod seines Vaters hinterfragt, beginnt ein Katz- und Mausspiel, welches undurchschaubarer nicht sein könnte…
Ich habe bereits einige Werke des Autors gelesen und liebe seine Art zu schreiben sehr. Sein neues Buch bildet hierbei keine Ausnahme. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, wodurch man förmlich durch die Seiten fliegt. Das mallorquinische Setting tut dabei sein Übriges, um für eine wunderbare Sommerstimmung zu sorgen. Gleichzeitig plätschert die Handlung aber auch recht lange vor sich hin. Ich persönlich habe mit Interesse weitergelesen, aber eine typische packende Thrillerstimmung hat sich lange nicht eingestellt. Dazu kam noch, dass mir Finn, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wurde, teilweise richtig auf die Nerven gegangen ist. Dennoch habe ich mitgerätselt und als die ersten Ungereimtheiten auftauchten und sich immer mehr zuspitzten, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Twists gegen Ende des Buches sind meiner Meinung nach typisch J.P. Delaney und haben mir sehr gut gefallen, obwohl das Ende ein bisschen wirr erschien. Das Abschlusswort des Autors hat hier jedoch Abhilfe schaffen können.
Insgesamt hat mir die Lektüre von “Die Erbin” viel Spass bereitet. Man muss sich aber darauf einlassen können, dass es der Geschichte recht lange an typischen Thrillerelementen fehlt und sich eher wie eine Liebesgeschichte mit mallorquinischem Setting lesen lässt. Dafür haben mich die letzten 50 Seiten dann sehr kalt erwischt - im denkbar positivsten Sinne. Insgesamt vergebe ich 4 Sterne, da mich doch während der Lektüre das Verhalten des Protagonisten echt gestört hat und das Ende etwas zu schnell abgehandelt wurde. Trotzdem spreche ich hier auf jeden Fall eine Leseempfehlung aus, schon nur für den kreativen Plot.