Der Roman nimmt einen mit, einerseits in die Lebensumstände sowie in die Gefühlswelt von Michael, andrerseits aber auch auf seine Reise durch die USA, welche er als letztes Projekt realisieren will, bevor er aus dem Leben scheiden wird.
Das Cover verspricht Leichtigkeit, die es zwar tatsächlich auch gibt, Michael kann vor allem im Umgang mit anderen durchaus witzig sein, aber sehr oft ist die Atmosphäre eher ernst und etwas traurig. Es ist dafür eine tiefgründige Geschichte. Das Buch liest sich dennoch flüssig und bleibt bis zum Schluss spannend.
Der Autor lässt den Protagonisten Michael in England in der Ich- Perspektive sprechen. Die USA-Kapitel sind jedoch in der dritten Person erzählt, als würde sich Michael von aussen betrachten. Den Aufbau ist sehr gekonnt, finden die Kapitel in zeitlicher Abfolge am Schluss wieder zu einander. Die Sprache ist mir zeitweilig etwas zu schwülstig und überladen, könnte jedoch Ausdruck Michaels seelischer Verfassung sein. Die Grübeleien sind wahrscheinlich ein typisches Symptom seines Zustands. Wahrscheinlich muss Michaels Innenleben mit etwas Pathos beschrieben werden, um die Ernsthaftigkeit seiner Situation zu beschreiben.
Insgesamt ein lesenswerter und vielschichtiger Roman, ein Plädoyer für den Mut, aufzubrechen, um Luft zu bekommen, damit man „weiter atmen“ kann. Eine Hymne an Selbstakzeptanz und Liebe.