In ihrem Erstlingswerk mit eher unscheinbaren Cover erzählt Roisin Maguire die Geschichte von mehreren durch Schicksalsschläge gebeutelten Menschen, die sich an einem kleinen irischen Küstenort zufällig eintreffen und durch die Corona-Restriktionen auf unbestimmte Zeit miteinander leben (müssen). In schnörkelloser Sprache wird das durchaus schwierige Thema Weiterleben nach Schicksalsschlägen auf leichte Weise wie nebenbei angegangen. Ausserdem geht es um Selbstannahme, Perspektivwechsel, Finden neuen Lebensmuts und den Anfängen neuer Freundschaften.
Der bildgewaltige Erzählstil aber vor allem die detailreichen und warmherzigen Zeichnungen der einzelnen Charaktere machen diese Geschichte zu einem Highlight, bei dem auch die Spannung nicht zu kurz kommt. Die optimale Spannungskurve, sowie die Neugier, wie sich die Hauptfiguren weiterentwickeln, regen zum immer Weiterlesen an. Es gibt einen richtigen Showdown an dieser idyllischen Küste am unberechenbaren stürmischen Atlantik. Die Geschichte ist in sich schlüssig und abgerundet.
Kurzum findet der Leser in diesem lebensklugen Roman Denkanstösse zu philosophischen Themen, nicht zuletzt zu der Frage nach dem Sinn des Lebens. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und hoffe, es folgen noch weitere Bücher von der Autorin aus Nordirland.