Vera die Hauptprotagonistin und ich Erzählerin, will eigentlich nur eins. Ein Buch über den Umgang mit Depressionen schreiben. Sie war für fünf Minuten berühmt, nachdem sie versucht hat sich umzubringen ging ihr Blog viral. Doch nun hat sie eine Schreibblockade und schiebt ihr Projekt immer weiter heraus. Wie schreibt man einen Ratgeber zu Depressionen, wenn man eigentlich depressiv ist? Vera fühlt sich jeden Tag Müde und antriebslos, schaut gerne stundenlang Youtube Videos von Takshi Amano über Aquarien und wie man sie gestaltet, oder liest sich durch Foren mit Beziehungsproblemen, einfach rein zu unterhaltungszwecken. Die Tage vergehen, die Wochen vergehen und sie bringt einfach kein Wort aufs Papier. Sie ist eigentlich verheiratet, jedoch unglücklich in ihrer Beziehung aber nicht geschieden, vor endgültigen Entscheidungen drückt sie sich lieber. An manchen Tagen vermisst sie ihre Oma traut sich jedoch nicht im Altersheim anzurufen, da sie Angst hat das sie gar nicht mehr lebt. Telefonate schiebt sie generell immer sehr gerne raus. Sie versucht alles mögliche Meditation, Lachyoga Klettern in der Kletterhalle obwohl sie solche Höhenangst hat. Stürzt sich in wilde Affären, oder probiert Koks, und Scheitert dabei immer wieder kläglich. Um sich wirklich besser zu fühlen, und die Energie für das Buch zu finden, muss sie sich ihren eigenen Ängsten und Problemen stellen. Ihrer Familiengeschichte, ihren Kindheitserinnerungen. Den Lügen. Den Männern. Das ist traurig, hart, herzzerreissend, fies aber auch lustig, voller selbstironie und schön.
Das Buch hat mich rein vom Titel her und vom Cover total angesprochen. Ich dachte sofort, dieses Buch ist speziell und mal was anderes. Über ein Buch zum Thema Depression Lachen? Darf man das? Kann man das? Ja bei diesem Buch schon. Denn es ist in keinster weise herablassend oder macht sich über das Thema lustig. Helene Bockwurst schreibt, über die Dinge über die sich die meisten nicht trauen würden zu reden. Und obwohl das Thema düster und dunkel ist, habe ich mich beim lesen wahnsinnig amüsiert. Teilweise musste ich auch laut lachen. Die Geschichte ist berührend, lustig, traurig aber immer absolut authentisch, und ich denke das die Autorin es mit dem Buch schafft, vielen Menschen ein Verständnis für die Depression und Menschen die mit dieser Krankheit leben müssen, näher zu bringen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich kann es jedem empfehlen der mal etwas anderes lesen möchte, das einen aufheitert und dennoch über ein ernstes Thema ist. Fast jeder von uns ist heutzutage mit dem Thema Depression schon in Berührung gekommen, kennt jemanden der daran leidet oder war selbst schon davon betroffen. Depressionen sollten längst kein Tabu Thema mehr sein, und deshalb finde ich dieses Buch von Helene Bockwurst einfach nur toll!