Schon ein paar Mal habe ich begeistert eine Krimi-Serie gestartet. Nach dem 7. oder 8. Band beginne ich jedoch normalerweise das Interesse zu verlieren, weil sich einfach nichts Neues oder Überraschendes mehr ereignet. Bannalec ist mit seinem Kommissar Dupin inzwischen bei Band 13 angelangt und das Einstellen des Ich-habe-genug-davon-Effekts ist überfällig. Aber es passiert einfach nicht. Nach wie vor möchte ich bereits nach den ersten Zeilen am liebsten meine Koffer packen und Richtung Bretagne aufbrechen. Die Handlungen der Kriminalfälle selbst stehen für mich nicht mal im Vordergrund. Spannend finde ich, was Bannalec immer wieder an kulturellen, gesellschaftlichen und historischen Themen ausgräbt, die er mit den Fällen verwebt. In „Bretonische Sehnsucht“ verschlägt es den Kommissar auf die wilde und mystische Insel Enez Eusa („am weitesten draussen gelegen“ - französisch: Île d’Ouessant), wo ein toter Musiker an Land geschwemmt wurde. Pures Lesevergnügen!