Der Fortsetzungsroman von “22 Bahnen” ist nun aus Sicht der kleinen Schwester Ida geschrieben, welche inzwischen auch erwachsen ist. Der Titel weist bereits darauf hin, Ida befindet sich mitten in einem heftigen Lebenssturm. Voller Schuldgefühle und Verzweiflung über den Tod ihrer Mutter flüchtet sie auf die ihr unbekannte Insel Rügen.
Anders als ihre grosse Schwester Tilda im ersten Roman, ist für Ida Schwimmen ein “An-die-Grenzen-Kommen” und ein “Nicht-mehr-Denken-Müssen”. Neben allem Tieftraurigen schafft es Caroline Wahl immer wieder Lichtblicke und Hoffnungsschimmer zu streuen. Der Schreibstil ist oft sehr knapp, die Gedankenwelt von Ida und das tatsächlich Ausgesprochene vermischen sich und geben der Figur Ida Kontur.
Ein packender, intensiver und trotz all der Traurigkeit lebensbejahender Roman. Lesenswert.