Eilis Lacey, Band 2: Eilis fällt aus allen Wolken, als sie von einem Fremden erfährt, dass ihr Mann Tony des Fremden Frau geschwängert hat. Als sie dann noch erfährt, dass das Kind in ihrer Familie grossgezogen werden soll, flüchtet sie in ihre Heimat. Dort trifft sie nach zwanzig Jahren wieder auf Jim. Sie war nicht darauf gefasst, welche Gefühle das Wiedersehen in ihr auslösen würde. Was soll sie jetzt tun?
Erster Eindruck: Das Cover wirkt auf mich ziemlich neutral; es löst keine speziellen Emotionen aus, d.h. es ist nicht so auffällig, dass ich es in der Buchhandlung deswegen in die Hand genommen hätte. Das Cover hat in Bezug auf Band 1 auch keinen Wiedererkennungswert.
Dies ist Band 2 einer Reihe; für mich ist es die erste Begegnung mit Eilis (und dem Autor), insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten.
Wenn ich mir nur vorstelle, dass plötzlich ein mir unbekannter Mann vor der Tür steht und mir erklärt, dass der eigene Ehemann Vater werden würde, und der gehörnte Ehemann das Baby vor meine Haustüre legen werde, wird mir schier anders. Zwei Familien scheinen durch diesen Seitensprung mit Folgen zerstört. Der Ehemann, Tony, hat nicht die Grösse, seinen Seitensprung zu gestehen! Eilis muss es von anderen erfahren – schlimm! Es ist nur allzu verständlich, dass sie Abstand von zu Hause benötigt, um sich über die nächsten Schritte Gedanken zu machen. Der bevorstehende achtzigste Geburtstag ihrer Mutter ist daher die Gelegenheit, zurück nach Irland zu fliegen. Doch niemand hat darauf gewartet, dass Eilis zurückkommt und die Welt rettet. Logisch, auch ihre Mutter hat ihr Leben gelebt und nicht jahrelang im Stillstand verharrt, bis die Tochter zurückkommt. Eilis trifft auch auf Nancy, früher ihre beste Freundin, und Jim, einst ihre grosse Liebe…
Mir fehlte einleitend die Information, wann sich die Geschichte abspielte. Während des ersten Viertels des Buches hatte ich das Gefühl, in den 1990er Jahren zu sein, also zwanzig Jahre nach „Brooklyn“, aber dann habe ich bei jenem Buch nachgeschaut und gesehen, dass es sich in den 1950er Jahren abspielte. Die Geschichte war fast emotionsfrei, aber dafür gespickt mit Heimlichkeiten und Passivität. Das mag ich nicht. Nein, nein, und nochmals nein! Was ist mit all diesen Leuten los? Weiss eigentlich überhaupt jemand, was er/sie will? Mir war klar, dass es am Ende nur Verlierer geben könnte, aber mit diesem Ende bin ich überhaupt nicht zufrieden. Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen; nur zwei Sterne, schade.