In keinem anderen Werk wird der Niedergang des Deutschen Kaiserreichs und vor allen Dingen
das Leben, das Wirken und Töten, und schlussendlich das Sterben des sagenumwobenen “Roten Barons” Manfred von Richthofen so detailliert, so kritisch und spannend analysiert wie in vorliegendem Buch.
Durch das Studium geschichtlicher Dokumente, die gewährte Einsicht in bislang noch unveröffentlichte Briefe und Fotografien zu Zeiten Richthofens und die Analyse von Zeitzeugenberichten war es dem Historiker Joachim Castan möglich, einen neuen und unvoreingenommenen Blick hinter die kühle Fassade des vergötterten Piloten und die Propaganda des sterbenden Kaiserreiches zu werfen.
Seine Erkenntnisse sind gar aufreizend und verschlagen einem bisweilen den Atem, wenn die Einträge aus Richthofens Autobiographie “der rote Kampfflieger” oder der private Briefverkehr zwischen Sohn und Mutter, oder Passagen aus dem Tagebuch der Mutter zitiert und seziert werden. Castan erschafft ein Bild, er erschafft ein Gefühl von jener Zeit, von einer erbarmungslosen Kriegs- und Propagandaindustrie, vom Leben in der Heimat und dem Sterben an der Front. Mythen werden gelüftet, Heldenschleier verblassen und Gerüchte verstummen, wenn Castan mit seiner Feder Fiktion von Realität trennt!
Neben geschichtlichen Fakten begibt sich der Autor auch mutig auf in die Bereiche der menschlichen Psyche und beschreibt, welchem ungeheuren Druck der Geist des jungen Richthofens ausgesetzt war und wie dieser schlussendlich sein Verhängnis wurde.
Ein kaum zu beschreibendes Buch, mit aller Güte gesegnet und unbedingt lesenswert!