Valérie ist schon häufig nach Ägypten gereist. Sie hat viele Verbindungen in diesem Land, Freundinnen, Bekannte. Mit diesem Buch begleiten wir die Österreicherin auf die jüngste Reise, die sie vornehmlich in Städte führt. Sie wohnt dort bei ihrer Freundin Lamis und trifft deren Bekannte und auch gemeinsame Bekannte, macht neue Bekanntschaften. Mit ihnen und mit Lamis unternimmt sie Besichtigungen von Moscheen, Musoleen, Tempeln, Museen, Gärten, fährt im Auto und im Bus, auch mit dem Taxi. In den Gesprächen werden die verschiedenen Lebensentwürfe offenbart. Europäerinnen, welche ägyptische Männer geheiratet haben, oder Männer, die längere Zeit z.B. in Deutschland gelebt hatten und ihren Frauen die gewohnten Freiheiten gewährt haben, Frauen, Frauen, welche die Urfi-Ehe* bewusst nicht gewählt haben, oder diese wählen.
Mit den Besichtigungen kann man sich ein Bild von der Kultur machen, Statuen, Mumien, auch Tiermumien. Die Bedeutung von Tieren, allgegenwärtige Katzen.
Ich habe viele interessante Einblicke gewinnen, speziell kulturelle Wissenshappen aufnehmen können. Was mir fehlt sind Eindrücke von der Geographie, der Landschaft und der Natur in Ägypten. Ein wenig von der Lebensart in Ägypten ebenfalls, allerdings wenig breit.
Oft versinkt die Ich-Erzählerin in Träumereien und immer wieder kommt ihre frühere Liebe Abbas darin vor. Abbas ist auch sonst ein häufig genannter Männername. Wohl als Bild der “Männerwelten” in Ägypten.
Der Schreibstil ist flüssig, aber nichts Besonderes.
* Ein Vertrag zwischen den Eheleuten, welche Sex erlaubt und auch Vorteile bezügl. Berufstätigkeit bietet, ohne dass die traditionelle, “richtige” Ehe geschlossen wird, der Frau aber, wenn der Ehemann sie verlässt oder dieser stirbt, keine Rechte bezüglich der Kinder oder des Vermögens zugesteht.