Der Roman beginnt mit einem Prolog - Jane, die soeben von ihrer Freundin/Partnerin verlassen wird - dann wechselt es aufs Set, wo Jane alias Robyn in eine Netflixserie startet. Der nächste Wechsel geht zu Ivy, die in Frankfurt im Blumenladen ihres Vaters arbeitet und im oberen Stockwerk mit einer bunten Mischung junger Männer zusammen lebt, zum Teil queer oder einfach Single.
Zufälligerweise verirrt sich Jane bei einem Dreh in den Blumenladen - Ivy weiss nicht wer vor ihr steht, weiss nur, dass diese Frau sie magisch anzieht. Sie schenkt ihr einen Cafégutschein und schon steht sie wieder draussen, mit der Rose, an der sie sich auch noch gestochen hat.
Jane schlendert in den Palmengarten - und da trifft Ivy wieder auf sie - sie verbringen einen schönen Abend. Beide merken sehr schnell, dass sie für die andere mehr empfinden.
Doch Jane ist als Schauspielerin unter einem Vertrag, der ihr nicht erlaubt, sich zu outen. Selbst ihre Familie ist stockkonservativ und lehnt ihre Neigung rundweg ab - nur ihre Schwester steht zu ihr.
Da Ivy nicht weiss, wie die Frau komplett heisst, kann sie sie nicht aufstöbern - läuft ihr dann zufälligerweise über den Weg in einem Club - und da fliegen dann die Funken zwischen beiden - und das Versteckspiel beginnt.
Jane geniesst es, geliebt zu werden, nicht weil sie Schauspielerin oder berühmt ist, sondern weil sie sie ist. Als der Film in die Öffentlichkeit kommt, entdeckt Ivy die Identität ihrer Sensucht.
Jane schenkt ihr zum Geurtstag, an dem sie unverhofft auftaucht und mitfeiert einen Londontrip, wo sie ihre Basis hat. Tolle Tage enden in einem Desaster, denn jemand hat sie damals im Club abgelichtet und das Foto der Öffentlichkeit zugespielt - das ganze endet in ein Shitstorm - Jane und Ivy kommen unter die Räder.
Vorerst geht die Beziehung in Brüche - weder weil die eine noch die andere es will, sondern der Manager und der Knebelvertrag. Jane beugt sich, sie will unbedingt Schauspielerin werden.
Doch dann ist die 2. Staffel abgedreht - die Figur, die Jane dargestellt hat, hat auch ihr Kraft gegeben, sie outet sich - findet sich auf Ivy’s Strassenfest wieder, läuft am CSD mit. Jane hat die Kraft gefunden, zu sich zu stehen und ihrem Herzen zu folgen!
Zett schreibt eine intensive Liebesgeschichte - mitunter etwas gar freizügig - die offen legt, wie queere junge Menschen (noch immer) wegen ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt, abgelehnt und diffamiert werden. Ivy hat Glück: ihr Vater nimmt sie, wie sie ist - Jane kämpft gegen Windmühlen.
Ich denke, das Buch kann jungen Menschen Mut machen, sich zu akzeptieren und dem eigenen Herzen zu folgen. Es bietet aber auch andern (wie mir) eine Möglichkeit, sich dem Thema zu öffnen. Es hat sehr viele schöne Szenen - gerade die WG ist ‘super cool’ - und die Geschichte kommt immer wieder an tiefere Schichten heran. - Vor allem Nick ist sympathisch - für ihn ist es kein Problem, dass seine Filmpartnerin ‘anders gepolt ist’.
Erfrischend und nachdenklich das Buch