Ikigai. Ein schlichtes Wort, das viel aufmacht. Es ist eine für JapanerInnen anstrebbare Lebensweise, welche sich in fünf Säulen wiederfindet. In diesem Buch wird Ikigai anhand diverser konkreter Situationen erklärt und die japanische Geschichte und Kultur näher gebracht. Für mich ist nach dieser Lektüre Ikigai durchaus ein ambivalenter Begriff: Einerseits finde ich diese Lebensweise durchaus als positiv, gleichzeitig scheint es eine sehr oberflächliche Betrachtung des Lebens zu sein. Z.B. die Säule des Loslassens: Manche Schicksalsschläge lassen sich nicht so einfach verdrängen. Zudem hört man immer wieder von der hohen Selbstmordrate der JapanerInnen. Könnte dies vielleicht auch mit der verinnerlichten Selbstaufgabe, wie sie in Ikigai verstanden wird, zusammenhängen? Trotzdem wünsche ich mir, dass Ikigai erreichbar für jeden wäre. Es gründet in positivem Menschenbild, welches hoffentlich nicht nur eine Utopie ist. Ein schönes Buch, das an das Gute im Leben und Menschen glauben lässt.