Dies war mein erstes Buch der Autorin Claire Léost. Ihr Schreibstil ist flüssig, klar und unsentimental. Die Geschichte handelt von drei Frauen, deren Schicksal eng miteinander verwoben ist. Die Zeitspanne umfasst gut achtzig Jahre, beginnend im zweiten Weltkrieg. Schauplatz ist hauptsächlich die Bretagne, dort zeichnet die Autorin ein Bild einer Dorfgemeinschaft, die sich nicht ändern möchte und in der Neuankömmlinge nur geduldet werden. Die drei Protagonistinnen, die alle an einem anderen Punkt im Leben stehen, lernen sich kennen, nicht ahnend, dass sich der Lebensweg von zwei der Frauen vor vielen Jahren getrennt hat und dadurch viel Leid und Unglück entstanden ist. Die jüngste der drei Frauen entwickelt durch die Neuankömmlinge Visionen und Zukunftspläne, die “Pariserin” eckt an und die älteste ist vehement gegen neuen Ideen und der Lebensgewohnheit der Zugezogenen. Aber viel mehr erzählt der Roman von Schuld, Ungerechtigkeit, die lange zurückliegen und wie das Leben der Menschen dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde. Leider gibt es bei Claire Léost keine Versöhnung, kein Happy End. Das fehlt mir persönlich, aber zur Schreibweise der Autorin hätte dies nicht gepasst.