Ein chinesischer Junge überlebt die Cholera, wird von einem britischen Professor nach Oxford, ins geheimnisvolle Babel gebracht. Dort werden seine Sprachkenntnisse aufgebaut und er in die Macht der Worte eingeführt. Schnell merkt er, dass hinter der akademischen Fassade das Silber eine machtpolitische Rolle spielt und auch in der britischen Wirtschaft eine Schlüsselfunktion innehat. Während er sich mit den anderen drei Studenten anfreundet, taucht er ein in eine Widerstandsgruppe, die sich zum Ziel gemacht hat, eben jene Machtstrukturen zugunsten der ausgebeuteten Länder des Commonwealth aufzubrechen.
Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht. Rassismus als Alltag, die Kennzeichnung von Menschen zweiter Klasse und die herablassende Haltung, mit der das einhergeht. Das lässt einen schier sprachlos - auch gepaart mit Scham zurück. Und obwohl Babel Fiktion ist, sind viele historische Aspekte leider nicht der Fantasie der Autorin entsprungen. Sei es die Opiumkriege oder auch die wahren Hintergründe über die Abschaffung der Sklaverei.
Abschliessend noch ein kurzer Kommentar zum Harry Potter Vergleich. Mag sein, dass dies lediglich der Idee des Neuen zuzuordnen ist. Ich denke aber, dass es irreführend ist. Denn Babel ist etwas ganz Anderes. Etwas, das sich nicht verstecken muss.