Nachdem ihr Bruder in den Krieg gezogen ist, schreibt Iris ihm Briefe, von welchen sie hofft, dass sie ihn an der Front erreichen. Doch stattdessen erreichen sie einen anderen jungen Mann, der ihr antwortet und ihr Trost spendet. Als bald darauf ihre Mutter stirbt, gibt sie ihren Job bei der Oath Gazette auf und zieht als Kriegsreporterin an die Front. In der Zwischenzeit merkt ihr Rivale Roman, welcher mit ihr um eine Festanstellung als Kolumnist bei der Gazette kämpft, wie wichtig ihm Iris durch ihre Briefe, welche fälschlicherweise ihn erreicht hatten, geworden ist und folgt ihr ins Kriegsgeschehen. Ihre Liebe ist zart wie eine Blume und der Krieg unerbittlich und stellt ihre Zugneigung auf eine harte Probe.
Das erste Mal ist mir dieses Buch auf Tiktok aufgefallen, als es jedem empfohlen wurde, der Fourth Wing geliebt haben. Da aber wie so oft die deutschen Ausgabe schöner sind, als die englischen, bin ich unheimlich froh, bis jetzt mit dem Lesen gewartet zu haben. Denn dieses Buch konnte mich absolut überzeugen und ich habe jede Seite geliebt.
Denn was gab es an diesem Buch nicht zu lieben? Die Sprache hat mir sehr zugesagt und passt in das Setting. Auch die Idee mit den magischen Schreibmaschinen in einer Welt, in welcher die Götter real sind, macht für mich total Sinn und gefiel mir sehr gut. Beim Lesen konnte man wirklich in diese Welt eintauchen, welche an die realen Weltkriege erinnert und die beschreibenden Elemente kamen gut zur Geltung. Was unsere Protagonisten angeht, so gefiel mir der Wechsel zwischen den Erzählstimmen und die Einblicke in die Gedanken und Gefühle der jeweiligen Person. Auch wenn es anfangs etwas mit dem personalen Erzähler haperte, fand ich schnell in die Schönheit dieses Erzählsstil. Es hätte schlichtweg nicht gepasst, wenn wir alles aus der Ich-Perspektive gelesen hätten. Dafür bekommen wir sehr viele Einblicke durch die geschrieben Briefe, welche wir immer mal wieder mitlesen durften. Sie geben den Lesenden genaue Einblicke in die Gefühlswelt unserer Charaktere, erfrischen das Geschehen und lässt uns die Liebe zwischen den beiden umso mehr glauben. Generell bin ich ein grosser Fan der beiden MCs und sie machten die Geschichte sehr lebendig.
Ebenfalls gefallen hat mir das Pacing. Obwohl das Buch dank seiner Aufmachung als sehr viel daherkommt, hat es keinen Abfall der Spannung in der Mitte und konnte mich durchwegs an den Seiten halten. Es war schon fast schmerzhaft, dass Buch zu schliessen und meinem Alltag zu folgen, ohne zu wissen, was als nächstes mit Iris und Roman passiert. Der Autorin ist es gelungen, immer wieder kleine Cliffhänger einzubauen, was zum Spannungsbogen beigetragen hat. Auch der Wechsel zu, Envas und Dacres Geschichte wurde geschickt eingeführt, um uns einen genaueren Hintergrund zum Krieg zu geben und gleichzeitig um diese Cliffhänger umzusetzen. Was mich besonders erstaunt hat, ist wie ruhig das ganze Buch war. Es gab nicht viele Actionszenen, die auf Grausamkeiten des Krieges hinweisen und dennoch erleben wir den Schrecken, sind uns der Gefahr des Krieges jederzeit bewusst. Für mich erinnert dieses Buch weniger an New Adult, sondern eher an etwas, was man in einer Sendung über Bücher mit hohem literarischen Anspruch sehen würde.
Alles in allem ist Divine Rivals eine wunderschöne Liebesgeschichte, welche dieses schöne deutsche Ausgabe zu hundert Prozent verdient hat. Auch wenn der Fantasyteil sehr klein ist, hat der Erzählstil und das Setting etwas magisches, welches das Potenzial hat, seine Leser:innen zu verzaubern. Es ist also durchaus für Fantasyanfänger:innen geeignet und kann mit dem historischen Setting überzeugen. Für mich defintiv ein Highlight diesen Frühling.