„Mir ist plötzlich kalt und ich fühle mich ihnen ferner denn je. Es ist, als beobachtete ich sie durch Glas. Als wären sie nicht Familie, sondern Raubtiere.“
Irgendwie hat mich diese Geschichte mit einem unglaublich unruhigen und komischen Gefühl zurückgelassen, ohne dass ich wirklich benennen kann, was mich so gestört hat.
„Die Arena“ ist definitiv eines der brutalsten Bücher, die ich je gelesen habe - Jugendlichen würde ich es definitiv eher nicht empfehlen. Ich war unglaublich wütend während des Lesens und konnte es kaum ertragen, Seite um Seite von mehr Unterdrückung und Bosheit zu lesen.
Gleichzeitig waren die Charaktere und die gesamte Welt schon etwas flach und sehr einfach gehalten. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht und mehr Facetten, was die Charakterzüge der Menschen angeht. Oder allgemein einfach eine bessere Erklärung, warum diese Welt so geworden ist. Woher der Hass stammt.
Auch die Protagonist*innen, insbesondere Ben, zähle ich da dazu. Dass er niemals gemerkt hat, wie falsch dieses System ist, während seine Mutter sogar Präsidentin werden will, kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Gleichzeitig mochte ich ihn und vor allem Hisho fand ich super!
Zudem gibt es in dem Buch eine Liebesgeschichte. An sich hatte ich mit ihr keine Probleme und es hat für mich irgendwie gepasst, dass zwei Teenager sich in dieser Situation so schnell verlieben. Vielmehr hat die Chemie für mich einfach nicht ganz gestimmt und ich sehe die beiden einfach nicht als Paar. Für mich war die ganze Auflehnung Bens nicht, weil er sich verliebt hat, sondern weil er versteht, wie ungerecht dieses System ist.
Alles in allem muss ich aber sagen, dass das Buch unglaublich packend war, gerade durch die kurzen Kapitel und das Grundthema eigentlich sehr wichtig.