Grossmutter - Tochter - Enkelin - drei Leben werden in diesem Roman verwoben: Anna, die Grossmutter muss mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus, Rebecka, deren Enkelin fährt zu ihr - übernachtet im Haus der Oma, beginnt zu räumen - und stösst auf deren Vergangenheit und Lebensgeheimnis. Damit wird viel an die Oberfläche gespült, was unverarbeitet im Herz der Oma, aber auch deren Tochter Camilla vor sich her rumorte und damit das Leben aller drei in irgend einer Art vergiftete.
Skybäck switcht von 1943 immer wieder zu 2007 und so erfährt man lesenderweise viel über die Zeit des Krieges, als in Schweden selbstlose Helfer Flüchtlinge über den Sund von Dänemark ins sichere Schweden brachten - aber auch über die Tochter, deren schwierige Zeit in der Jugend und wie sie auch jetzt im ‘falschen Leben ist’. Letzteres wird ihr hauptsächlich mit Arvid klar, dem mürrischen Nachbarn, der allmählich auftaut - und besonders an den Reaktionen ihres Verlobten Joar, der mehr über sie verfügt als sich für sie interessiert. So verknüpft sich eine verflossene Liebesgeschichte mit einer aufkeimenden - schön geschrieben, immer wieder berührend, auch aufwühlend - und letztendlich mit einem - wie könnte es anders sein… - Happy End. Dies aber wird nicht abgeschmackt zelebriert. Es geht durchaus durch einen dunklen Tunnel - jede:r muss durch den eigenen Schatten hindurch, um ans Licht zu kommen.
Eine wirklich berührende Erzählung mit Tiefgang. Defintiv in der Kategorie ‘Lieblingsbuch’ gelandet!