Der Einband sieht vielversprechend aus, der Ansatz wirkt interessant, andersartig und irgendwie anspruchsvoll. Die Charaktere sind minimalistisch beschrieben, es bleibt viel der Phantasie überlassen, wie alt die Protagonisten sind, wie sie aussehen, etc. Es werden einzelne Menschen und ein Teil ihrer Geschichte beleuchtet, nicht aber der grössere Rahmen zur Gesellschaft, zum Kontext. Das habe ich vermisst. Ich habe im Buch ziemlich viel Schwere zu spüren geglaubt, Armut, einfaches Leben. Der Schwerpunkt spielt in Rumänien, Ceaucescu wird einmal erwähnt, ganz am Rande, da hätte ich gerne mehr erfahren, wie die Leute zur Situation stehen, was sonst noch passiert im Land.
Insgesamt habe ich immer wieder berührende Augenblicke gelesen, das Ganze hat mich jedoch nicht so gepackt. Ich blieb eher etwas verwirrt zurück.