…, hochaktuell, fesselnd erzählt, gut recherchiert und mit reichlich Diskussionsstoff.

Vier Menschen mit schwerer Herzerkrankung erhalten an der Berliner Charité ein neuartiges Medikament – und sind ein Jahr später nicht nur geheilt, sondern ihr biologisches Alter ist um acht Jahre gesunken. Was bedeutet das für Jakob, Verena, Wenger und Jenny? Was bedeutet es für unsere Gesellschaft?

Maxim Leo schreibt als allwissender Erzähler aus der wechselnden Sicht seiner so unterschiedlichen Hauptfiguren, in die er mühelos hineinschlüpft: Jakob, der 16-jährige Schüler, der seit seiner Geburt an einer Herzerkrankung leidet, die ehemalige Olympiasiegerin im Schwimmen, Verena (Anfang 30), der 80-jährige Immobilienmogul und Patriarch, Karl Wenger, und die knapp 40-jährige Lehrerin, Jenny, die seit längerer Zeit und auf verschiedensten Wegen erfolglos versucht, schwanger zu werden. Zudem noch Martin Mosländer, der das Medikament entwickelt hat, und Professor Miriam Holsteiner, Beraterin der Bundesregierung und Mitglied im Ethikrat.

Was vom Thema her wie Zukunftsmusik klingt, könnte eines Tages Wirklichkeit werden, das macht uns dieser gut recherchierte Roman deutlich. Und Leo stellt uns dadurch vor hochinteressante Fragen: Würden wir überhaupt ewig leben wollen? Was wären die Konsequenzen? Wer käme in den «Genuss» einer solchen Behandlung? Und wie würde sie aussehen, unsere Ewigkeit?

Mir gefallen Maxim Leos Einfühlungsvermögen in seine Figuren, sein Humor, das komplexe, fundierte und hochinteressante Thema sowie sein lockerer, fesselnder Erzählstil, der im letzten Drittel noch einen Thriller-Touch bekommt. Ein grossartiges Buch, das ich mit derselben Begeisterung empfehlen werde, mit der ich es verschlungen habe.