2 vermisste Personen, welche spurlos verschwinden. Darunter der Bruder der Protagonistin. Seit 2 Jahren stellt Sie sich die Frage nach dessen Verbleib und versucht sich unterdessen in ihrem Leben trotz grosser Ungewissheit zurecht zu finden.
Der Prolog startet spannend und trotz nicht klar beschriebener Situationen, lässt die Fantasie hier viel u.a. brutales an Gedanken zu.
Als plötzlich eine Mordserie auf Campingplätzen die Protagonistin dank eines Phantombildes eines Zeugen an ihren Bruder erinnert, begibt Sie sich auf die Suche. Unterstützt wird ihre Hoffnung, ihren Bruder doch noch lebend zu finden, durch diverse Hinweise. So auch von einem ominösen Anrufer und eines Psychopathen. Ab diesen Momenten fängt es an wirr zu werden und vereinzelt nicht ganz logisch.
Als Evelyn, die Protagonistin, in die Irre geführt wird, erreicht der Spannungsbogen für mich seinen Höchststand. Zu erst als professionelle und sympathische Person wahrgenommen, wirkt Sie plötzlich fahrig und psychisch labil. Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme.
Im letzten Drittel überschlagen sich die Fragen und teils möglichen Antworten, sowie Situationen.
Als Lesende schwankte ich zwischen diversen Möglichkeiten, Antworten, Ängsten und Bedürfnissen der Protagonistin.
Insgesamt fiel es mir leicht, mich in Evelyn hinein zu fühlen. Und nach wie vor stellt sich mir die tiefgründigste Frage aller Fragen: Wie weit ist man bereit, für einen Familienangehörigen und die Möglichkeit der Hoffnung, zu gehen und wie würde man Handeln, wenn einem diese Person nicht nahe stehen würde?
Ein leicht zu lesendes Buch, welchem es gelingt, in die Irre zu führen, ohne grosse Szenen. Man möchte dran bleiben und den Ausgang für Evelyn und eine ihrer wichtigsten Vertrauenspersonen erfahren. Eine Sache bleibt jedoch bis zum Schluss unklar…
Einen Punkt Abzug, da ich mir noch mehr Spannungsbögen und mehr Raffinesse unter einem Psychothriller vorstelle.
Nichts desto trotz… sicher nicht mein letzter Arno Strobel Psychothriller…