Anfangs hatte ich Mühe mit dem Buch, kam nicht wirklich rein: mir fehlte irgendwie der rote Faden - der Autor sprang mir zu sehr hin und her in der Geschichte. Mit der Zeit wurde es besser und ich konnte zügig weiterlesen.
Das Thema ist schwere Kost: Der Bosnienkrieg in den 90er Jahren und die Flucht nach Deutschland 1992, erzählt aus der Sicht vom Autoren selbst. Vieles liest man aber eher zwischen den Zeilen oder wird nur angedeutet, man erahnt die Gräuel des Krieges nur am Rande. Vielmehr ist es eine Aufarbeitung seiner Identität und, wie der Titel schon sagt, die Definition von Herkunft.
Saša Stanišić geht auf der Suche nach seinen Vorfahren immer wieder zurück zu seiner allmählich dementen Grossmutter Kristina nach Višegrad und ins kleine Bergdorf Oskoruša, wo sein Grossvater und seine Ahnen herkamen.
Am Schluss wird das Buch zum interaktiven Abenteuerroman, wo der Leser selber entscheidet, auf welcher Seite er weiterlesen will.
Von mir aus hätte ich dieses Buch wohl gar nie gelesen, nur dank meines Lesezirkels bin ich darauf gekommen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, habe ich dieses Buch gelesen, es ist gut, immer mal wieder seinen Lesehorizont zu erweitern!