In Äthiopien geboren und z.T. dort aufgewachsen, Flucht nach Zürich und in diversen Asylunterkünften die Teenagerzeit verbracht. Das ist wahre Geschichte über eine mittlerweile Erwachsene Frau, welche als Kind beschnitten wurde. Immer wieder leidet sie als Teenager unter Panikattacken und findet keinen Grund dafür. Erst als sie sich mit Fachbücher über Persönlichkeitsentwicklung befasst, stellt sie fest, dass die sie Beschneidung körperlich zwar überwunden hat, jedoch seelisch noch nicht verarbeitet sondern nur verdrängt und versucht hat zu vergessen. Der Arzt möchte ihr “nur” Chemie verschreiben, die sie aber nicht nehmen möchte. Sie möchte ihre Gefühle nicht unterdrücken. Sie will sie verstehen und der Ursache auf den Grund gehen. Dafür reist sie in ihr Heimatland und macht ihre Beschneiderin ausfindig. Nicht um sie anzuklagen, sondern ihr zu erzählen, was die Beschneidung mit ihr gemacht hat. Sie möchte ihr verzeihen können. “In dem Moment in dem wir uns entscheiden zu vergeben, beginnt die innere Heilung.”
Das Buch erzählt sowohl Hintergrundfakten über die verschiedenen Formen der Beschneidung, als auch, warum in manchen Kulturen die Mädchen beschnitten werden. Obwohl mittlerweile in vielen afrikanischen Ländern verboten, wird sie dennoch praktiziert. Vor allem während der Corona-Zeit haben die Beschneidungen wieder zugenommen, da aufgrund von Schulschliessungen die sozialen Kontrollen gefehlt haben.
Ein Buch das ehrlich, bewegend und unverschönert erzählt. Nichts für schwache Nerven!