Eine Frau ist spurlos verschwunden, ihr Vater liegt ermordet in der Wohnung. Ein neuer Fall für Cyrus Haven. Währenddessen soll Cyrus schizophrener, inzwischen therapierter Bruder nach über 20 Jahren Haft testweise kurzzeitig entlassen werden. Evie versucht eine Arbeit zu finden und schlägt sich mit dem Schulsystem herum. Und dann nimmt Cyrus außerdem noch einen ehemaligen Häftling auf, der behauptet Jahre lang unschuldig im Gefängnis gesessen zu haben.
„Der Erstgeborene“ schließt fast nahtlos an den Vorgängerband an, dieser hier kann jedoch auch bedenkenlos alleinstehend und ohne Vorwissen gelesen werden. Die Geschichte ist diesmal relativ abgeschlossen.
Ansonsten ist Michael Robotham hier mal wieder ein sehr spannender Thriller mit einer ausbalancierten Spannungskurve gelungen. Die Geschichte besteht ungefähr gleichermaßen aus Ermittlungsarbeit und dem Privatleben der Figuren und deren charakterlicher Entwicklung. Action gibt es nur recht wenig. Ich finde dem Autor ist es diesmal ziemlich brillant gelungen, die einzelnen Storykomponenten harmonisch zusammenfließen zu lassen und daraus nebenbei auch noch einen sehr spannenden Kriminalfall zu zaubern, gleichzeitig zu unterhalten, ohne jedoch dabei die Geschichte mit Plottwists zu überladen oder die Handlung in die Länge zu ziehen.
Einzig negativ: Es gibt eine unfassbare Menge an „Zufällen“, die genau so zusammenfallen, dass sie die Geschichte vorantreiben. Abgesehen davon gibt es keine Kritikpunkte und „Der Erstgeborene“ ist meiner Meinung nach einer der besten Thriller des Autors bisher. Ist natürlich noch besser, wenn man die beiden Vorgänger auch gelesen hat. Das Ende deutet daraufhin, dass vermutlich bald wieder eine Fortsetzung kommt.