Das Buch The Future fängt vielversprechend und spannend an, jedoch vermag es in der zweiten Hälfte nicht ganz zu überzeugen. Naomi Alderman hat die technischen Entwicklungen gut recherchiert, doch fehlt dem Buch Tiefe. Die zerbrochene Erzähltechnik welche durch verschiedene zeitversetzte Handlungsstränge mäandert ist zwar aktuell unter zeitgenössischen Fantastikautoren des angelsächsischen Raums sehr populär, jedoch wirkt es hier seltsam konstruiert. Die Beweggründe und Motivationen vieler Figuren sind nicht nachvollziehbar. Das Buch kratzt an der Oberfläche vieler wichtiger Themen, verpasst aber diese zu vertiefen und in Kontext zu setzen und verliert so gegen Ende zunehmend an Substanz. Es ist löblich von Alderman positiv konnotierte optimistische Technofiktion zu schreiben, jedoch war es mir zu flach. Zudem ist es aus einer sehr anglozentrischen Sichtweise geschrieben, was nicht zu der multilateralen Welt von heute passt.