Der Krimi zeigt verdeckt vorzeitig den Höhepunkt, man weiss oder man glaubt zu wissen, was in der Endphase passiert. Alles ohne Details zu den Opfern. Man erfährt im Prolog, dass zwei Personen tot sind, es werden keine Einzelheiten über sie enthüllt. Der Beginn des Buches hat mein Interesse sofort geweckt.
“Silvester” von Martin Österdahl ist ein Psychothriller. Das Buch, der Titel interessierte mich, da ich vorher noch nie ein Silvesterbuch gelesen hatte und auch den Autor nicht kannte.
Die Ereignisse des Silvesterabends und die Hintergründe dieser Tragödie werden schrittweise enthüllt. Die Erzählung pendelt dabei geschickt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, wodurch ein guter Überblick über die Geschichte gewahrt bleibt.
Die Hauptfigur der Handlung ist Lisa, die inmitten einer schwierigen Zeit steckt. Sie wird mit einem Diebstahl am Arbeitsplatz konfrontiert, ihr Ehemann zeigt sich verändert, ihre Tochter Ebba wird erwachsenen und das Loslassen bereitet mühe und dann tauchen auch noch Freunde auf, die offenbar seit langem nicht mehr als solche bezeichnet werden und verhasst sind. Die Eltern von Marlon, der Freund der Tochter.
Ebba und ihr Freund Marlon möchten ein Eltern-Kennenlernen arrangieren. Ihre Eltern sollen sich an Silvester in einer schönen Atmosphäre zuhause beim Essen kennenlernen. Trotz der vermeintlich guten Idee gestaltet sich die praktische Umsetzung fatal. Die Eltern teilen eine gemeinsame düstere Vergangenheit, die von unüberwindbaren und dunklen Ereignissen geprägt ist. Die Gründe liegen im Dunkeln.
Obwohl Lisa, am liebsten die Silvesterparty ablassen würde, zieht sie den Abend ihrer Tochter zuliebe durch. Der Silvesterabend endet desaströs.
Dass die jungen Leute als Paar von den Eltern anerkannt werden wollen, fand ich etwas eigenartig. Heute verhalten sich 17-jährige in meinen Augen nicht mehr so.
Der Abend entwickelt sich für alle zu einer mühsamen Angelegenheit, da zwischen ihnen vergangene gravierende Ereignisse liegen, die wir als Leser jedoch nicht kennen. Aber rund um die Schwangerschaft von Lisa vermuten, was dann auch so ist.
Manche Passagen empfand ich persönlich als etwas langwierig und vorhersehbar. Trotzdem war ich gespannt auf die Auflösung. Das Ende war dann doch nicht so wie gedacht.
Trotzdem überzeugt mich der Roman, er war spannend geschrieben und zum Schluss doch nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Finale fand ich sehr gut.
Alles in allem halte ich “Silvester” für ein spannendes Buch, genau richtig für Silvester. Es war ein angenehmes Leseerlebnis für mich.