(Inhalt vgl. Cover)
Der Titel passt zur Geschichte, hingegen habe ich aufgrund des Kirchturmes im Wasser - dem bekannten Bild, wenn man/frau entlang des Reschensees Richtung Süden fährt - mehr Details zur Vorgeschichte der Überflutung erwartet.
Der Autor erzählt ruhig und sachlich die Geschichte des Dorfes, als sich die Bewohnerinnen und Bewohner zu Beginn des Zweiten Weltkriegs entscheiden mussten zwischen Deutschland und Italien. Die Leserin/der Leser erfährt und spürt, in welchem Zwiespalt die einzelnen Familien sich befunden haben und wie dieser Entscheid auch Familien entzweit hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich von einem Tag auf den andern meine Sprache nicht mehr sprechen darf, mir die offiziellen Informationen nur noch in einer mir fremden Sprache zugänglich sind und dass ich meine Arbeit verliere, weil die Süditaliener Vorrang haben und plötzlich die Stellen in meiner unmittelbaren Umgebung besetzen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, welche Existenzängste ich ausstehen müsste und welche Trauer die Heimatlosigkeit sich in mir breit machen würde.
Ein paar Passagen zum Nachdenken:
- Ich glaubte, sie könnten mich retten, die Wörter.
- Manchmal fühlt man sich wie eine Diebin, wenn Liebe im Spiel ist.
- Warum bedeutet Leben unbedingt vorwärtsgehen?