Greta alias Gretchen wächst in Preussen auf und muss nach dem zweiten Weltkrieg fliehen. Bei der Familie ihrer Stiefmutter in Heidelberg findet sie Zuflucht. 60 Jahre später erkrankt sie an Demenz und ihr Sohn, Tom, deckt langsam die tragische Geschichte von Gretchen und dem GI Bob auf.
Die Geschichte hat mich sehr berührt. Insbesondere die Abschnitte über die junge Greta haben mich gefesselt. Susanne Abel schafft es in diesem Roman sich an viele Themen der Nachkriegszeit heranzutasten und gleichzeitig macht sie spürbar, wie schwierig das ist, die Erinnerungen wach zu halten. Gerade weil Demenz so eine weitverbreitete Krankheit ist, macht es das Vergessen noch greifbarer.
Leider ruft der Roman aber auch das Bewusstsein hervor, dass sich die Geschichte immer wiederholt. Ein Satz ist mir besonders eingefahren:
,,So kurz nach dem Dritten Reich waren blonde, blauäugige Kinder gefragt. Selbst rothaarige waren unerwünscht."
Mir macht dies schmerzlich bewusst, dass man wohl nie aus Fehlern lernt…
Die Geschichte um Mrs. Grammer hat mich berührt. Auch hat es mich berührt, dass sie geehrt wurde. Gleichzeitig betrachte ich das kritisch, zumal durch diese ,,Vermittlungen" Kinder zwangsplatziert wurden und teilweise auch als billige Arbeitskraft gebraucht wurden. Sowas sollte nicht geehrt werden…
Das wunderbar recherchierte Buch ist ein beeindruckendes Zeitzeugnis und nimmt sich den Themen liebevoll an und betet sie in die heutige Zeit ein.