Naomi Aldermans “The Future” ist eine literarische Achterbahnfahrt durch eine futuristische Landschaft, welche anschaulich dargestellt ist. Es ist ein Wandteppich, gewebt aus theologischen Debatten, Plänen für nachhaltiges Leben, technischen Errungenschaften und einer filmischen Erzählung, die mit Actionsequenzen, zarten Liebesgeschichten und existenziellen Krisen geschmückt ist.
Wir folgen im Buch drei Tech-Milliardären, die vor einem katastrophalen Ereignis fliehen. Ihr Überlebensbunker ist ein Mikrokosmos des größeren gesellschaftlichen Zusammenbruchs. Währenddessen kämpfen die normale Menschen ums Überleben, setzen sich mit der Ethik der künstlichen Intelligenz auseinander und navigieren durch das gefährliche Labyrinth des Online-Lebens. Aldermann schafft es in diesem Werk mit intellektuellem Können und Witzen den Online-Diskurs zu einer waffenfähigen Spielwiese zu entwickeln. Sie vereint physische und digitale Einheiten und das Konzept dessen, was Menschlichkeit in einer technikgesättigten Welt ausmacht.
Die thematische Bandbreite ist atemberaubend, kann aber auch ein wenig “erschlagen”. Bestimmte Handlungsstränge fühlen sich unterentwickelt an, andere sind zu dünn gestreckt und wetteifern um Aufmerksamkeit in einer Erzählung, die bereits aus allen Nähten platzt. Das macht das Buch jedoch keines falls schlecht.
“The Future” ist ein Beweis für Aldermans grenzenlose Vorstellungskraft und ihre Bereitschaft, sich mit den größten Fragen der Menschheit auseinanderzusetzen. Es ist eine rasante Fahrt, vollgepackt mit spannender Action, ergreifender Reflexion und zum Nachdenken anregendem Futurismus.
Ich hatte sehr viel Spass das Buch zu lesen und empfehle es gerne weiter.