[Werbung, Rezensionsexemplar]
Rezension zu Endlose Angst: Never Knowing - Chevy Stevens
Kanada-Thriller #2| FISCHER Taschenbuch| Erschienen am 30.08.23 | 528 Seiten
꧁Inhaltsangabe꧂
Sara wurde als kleines Mädchen adoptiert und nun kurz vor der Hochzeit treibt sie die Frage nach ihren leiblichen Eltern um. Auf der Geburtsurkunde ist jedoch nur der Name der Mutter zu finden, welche sehr abwehrend auf Saras Kontaktaufnahme reagiert. Sara forscht nach und es kommt eine schreckliche Wahrheit ans Licht: Saras Vater ist der berüchtigte Campsite-Killer. Dieser nimmt nun plötzlich Kontakt zu seiner Tochter auf und stürzt Saras Leben und Gefühle damit in ein absolutes Chaos.
꧁Handlung꧂
Bereits die ersten paar Seiten haben mich in ihren Bann gezogen. Obwohl die Ausgangssituation bereits bekannt war, schafft es Chevy Stevens einen Spannungsbogen aufzubauen und fast die ganze Zeit über aufrecht zu erhalten. Auch der Schauplatz Kanada hat mir extrem gut gefallen und ich konnte mir vieles bildlich vorstellen. Besonders überzeugend fand ich das Ende, da ich zwar Bruchstücke davon hab kommen sehen, niemals jedoch das grosse Ganze. Die Autorin hat viele lose Fäden sinnvoll verknüpft und die Lösung der Ungereimtheiten lagen zwar nicht auf der Hand, wurden jedoch plausibel dargelegt.
꧁Charaktere꧂
Einer der Hauptgründe, warum ich “Endlose Angst” so sehr mochte, waren die Charaktere. Sie sind mitunter das Kernstück der Geschichte und grade Saras Handlungen waren massgebend für deren Verlauf. Ich habe selten einen Thriller gelesen, bei dem ich Nebenfiguren so sehr ins Herz geschlossen habe, aber grade Saras Ehemann Evan und ihre kleine Tochter mochte ich sehr gerne. Sie waren nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Figuren mit Interessen, Fehlern und Tiefe. Mein Verhältnis zu Sara war teilweise sehr zwiegespalten, handelte sie teilweise doch sehr impulsiv. Man merkt jedoch schnell, dass dies Teil ihres Charakters ist und der passende Vergleich zu den Eigenschaften ihres Vaters John, der öfter gemacht wurde, hat mein Dilemma noch mehr verstärkt. Ich war auch beeindruckt davon, was für ein dreidimensionales Bild von John gezeichnet wurde. Er wurde nicht nur auf den Serienmörder reduziert, sondern hatte sehr viel Menschlichkeit an sich, was sein Schicksal umso tragischer machte.
꧁Fazit꧂
Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl bei diesem Thriller und wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Charaktere haben mich auf ganzer Linie überzeugt und ihre Handlungen haben mich innerlich beschäftigt. Es wurden auch interessante Fragen dazu aufgeworfen, was einen Menschen zum Mörder macht und wie viel Verständnis aufgebracht werden darf und kann. Auch das Ende ist gut gelungen und bis auf die eine oder andere Länge konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Das Setting war stimmig und macht Lust auf mehr!