Als Auftragskillerin des Ältestenrates für magische Wesen ist die junge Banshee Eerie berühmt-berüchtigt und stolz darauf. Gleichzeitig geniesst sie es auch, als Mensch durch die Strassen zu wandern, auch wenn dies von vielen magischen Wesen verpöhnt ist. Als sie den Auftrag bekommt, den potentiellen Jäger Adam zu töten, kommen ihr Zweifel, ob sie dem Rat blindlings folgen kann. Denn Adam wirkt so gar nicht, als könnte er zu einem brutalen Killer werden. Als dann noch ein Serienmörder Edinburghs magische und nichtmagische Wesen in Angst und Schrecken versetzt, beginnt sie alles zu hinterfragen, was sie in den letzen Jahren getrieben hat.
Wieder einmal ein Buch, welches mir durch das Cover und den Titel ins Auge gefallen ist. Da ich eine ewas düstere und vor allem brutalere Geschichte erwartet habe, war ich immer mal wieder über die Zartheit der Charaktere und der Geschichte überrascht. Für einen Stand-Alone bin ich aber sehr zufrieden mit meinem Leseerlebnis.
Gerade beim Thema Worldbuilding kann Carina Schnell bei mir punkten. Edingburgh ist das perfekte Setting für einen Kriminalfall und das Einweben von verschiedenen Kreaturen. Mir gefällt die düstere Atmospähre sehr gut, auch wenn sie am Ende etwas verloren geht und in einer eher verwaschenen Version ihrer selbst vorhanden ist. Da sich gerade der dritte Teil des Buches sehr auf Adam und Eerie konzentriert, geraten andere Dinge, wie ausführliche Beschreibungen in den Hintergrund. Aus der knallharten Auftragskillerin wird eine Frau, welche sich für ihre Liebsten einsetzt und gerade dieser Wandel wird auch anhand des Schreibstiles aufgegriffen. Während wir im ersten Teil in die magische Welt eingeführt werden, so spitztsich die Handlung am Ende noch einmal richtig zu. Diese Mischung hat in meinen Augen viel Potenzial, welches beinahe vollständig ausgeschöpft werden konnte.
Allerdings hätte für meinen Geschmack ein Fokus durchaus gereicht. So steht das Buch zwischen zwei Seiten. Für eine Romantasy waren mir zu wenig romatische Elemente vorhanden, während es für einen Fantasykrimi zu wenig um den Mordfall geht. Die Geschichte wirkt zwar abgerundet, für fünf Sterne hätte es aber meiner Meinung nach einen klaren Fokus geben sollen. Dafür gefallen mir die Figuren sehr. Ich habe ja schon angedeutet, dass mir die Dynamik von Eerie gefällt. Aber auch Adam war mir auf Anhieb sympatisch. Die Nebenfiguren bringen viel an den Tisch, treiben die Geschichte vorwärts und sind teilweise wahnsinnig interessant.
Zum Ende hin kann ich sagen, dass das Buch für jeden etwas ist, der gerne eine Liebesgeschichte mit Fantasyelementen hat, Romantasy allerdings zu viel wird. Mir gefällt vor allem der Schreibstil und das Worldbuildung, auch wenn ich mir einen stärkeren Fokus auf die aufgebaute Atmosphäre gewünscht habe.