Anhand des Klappentextes habe ich mich auf eine spannende, abenteuerliche Reise eingestellt. Dem wird die Autorin leider nicht gerecht.
Zu Beginn kam ich rasch in die Geschichte rein und verschlang Seite um Seite; aber nach der Hälfte hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht.
Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Familienbindungen, Freundschaften sowie Trauer-/ Verlustbewältigung. Das Buch ist emotional geschrieben; im Gegensatz zu Sarah, der Protagonistin, die Emotionen anderer Menschen nur schwer lesen kann. Mir gefallen die verschiedenen Charaktere. Sie wirken sympathisch und authentisch und es gibt einige «Schmunzel-Momente».
Was mich ein bisschen irritiert hat waren die vielen gesellschaftlichen Themen, die die Autorin in die Geschichte gepackt hat. Einige werden jedoch nur am Rande erwähnt; so hätte man sie auch gleich weglassen können (Weniger ist mehr). Tlw. ist es zudem genderneutral geschrieben, was mich beim Lesen etwas aus dem Konzept gebracht hat. Im Nachwort erklärt sich Elisabeth Beer diesbezüglich.
Anhand des detaillierten, bildlichen Schreibstils von Elisabeth Beer kann man sich sofort in die Geschichte hineinversetzen. Dies macht auch die fehlende Spannung wett. Das Buch fand ich somit durchaus lesenswert.