Ich weiß nicht, wer alles Tommy Jaud witzig findet. Möglicherweise mehr, als mir gewärtig ist. Er schreibt ja und schreibt und die Anzahl seiner Bücher ähnelt der von Regenwürmer in einer Handvoll fruchtbarer Erde. Während letztere sich aber durch nützliches Tun auszeichnen, lässt sich das von Jauds Romanen nicht sagen. Der Autor achtet sehr darauf, das seine Werke möglichst cool empfunden werden. Er glaubt offensichtlich, durch Jugendsprech und besonders abartiges Verhalten seiner Protagonisten vor allem die woke Gruppierung der 30 bis 40jährigen anzusprechen. Möglicherweise stimmt das sogar, aber ich bin 37 und sollte genau in diesem „Einzugsgebiet“ sein. Allerdings stellt diese Gruppe nur einen kleinen Teil der Bevölkerung dar.
Alle anderen werden, fürchte ich , genauso gelangweilt die Bücher nach der ersten 20 Seiten zur Seite legen.
Es dauert gefühlte Ewigkeiten bevor der Autor zu seinem Gag, Plot oder Pointe kommt. Vorher muss man Berge von Schachtelsätzen und Situationsbeschreibungen überwinden. Immer verhält sich der Protagonist so dämlich, dass man aus dem Fremdschämen garnicht rauskommt.
Immer wieder wird das Ende, das befreiende Lächeln, durch realitätsferne Blödheit des “Helden” hinaus gezögert, bis auch das letzte Interesse am Ende erlischt.