Die große Wörterfabrik ist ein Kinderbuch, das einem im ersten Moment vielleicht irritiert, welches aber meiner Meinung nach eine Botschaft vermittelt, die nicht nur Kinder möglichst früh verinnerlichen sollten, sondern an die sich auch wir Erwachsenen öfters mal erinnern sollten. Mich hat das Buch sehr berührt.
Die Zeichnungen und auch der Inhalt wirken dunkel und bedrückend. Es wird eine düster wirkende Stadt dargestellt, die von einem großen dunklen Bauwerk dominiert wird, der Wörterfabrik. In der Fabrik werden die unterschiedlichsten Wörter in verschiedenen Sprachen hergestellt. Manche Wörter sind wertvoller als andere. Wer kein Geld hat, um sich Wörter zu kaufen, durchsucht die Mülleimer, aber dort findet man meistens nur Hundekacka oder Hasenpipi. Im Schlussverkauf bekommt man Wörter wie Bauchredner oder Zierhasel. Aber was fängt man damit an? Manchmal fliegen auch Wörter durch die Luft, die die Kinder dann mit ihren Schmetterlingsnetzen einfangen. Paul hat drei Wörter gefangen: Kirsche, Staub, Stuhl. Diese Wörter will er Marie zum Geburtstag schenken, denn Paul hat Marie furchtbar lieb. Aber er zweifelt, ob er gegen den reichen Oskar eine Chance hat. Denn der hat für Marie “Ich liebe dich von ganzem Herzen meine Marie. Eines Tages, das weiß ich, werden wir heiraten.” gekauft. Deshalb legt Paul seine tiefen Gefühle in diese wenigen Wörter, die er besitzt, um Marie für sich zu gewinnen. Denn das ist alles, was er hat.
Das Buch zeigt auf wundervolle Weise, dass es nicht immer großer Worte bedarf, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Die meisten Menschen werden sich nicht daran erinnern, was du gesagt oder getan hast. Aber sie werden sich an das Gefühl erinnern, das du ihnen gegeben hast. ~Angelou, Maya
Von allen zerstörerischen Waffen, die der Mensch erfunden hat, ist die schlimmste – und die feigste – das Wort. ~ Coelho, Paulo