Das Buch konnte mich von der Thematik her sehr schnell ansprechen und da ich bisher viele positive Erfahrungen mit den Büchern des Verlages machte mich gleich doppelt neugierig
Die Geschichte ist verhältnismässig simpel, aber gut aufgebaut. Man kann der Sache locker folgen und es zieht sich trotzdem nicht, bis Spannung aufkommt.
Ich mag die Grundidee mit dem Phönix und dem Aufbau der Phönixkrieger wirklich sehr. Das System wurde wirklich gut rübergebracht und ich freue mich darauf, herauszufinden, wie das alles noch weitergeht.
Auch das Geheimnis um Edens Vergangenheit, die noch immer nicht ganz geklärt ist, ist packend aufgebaut und konnte mich mitziehen.
Und ihr Vater ist wirklich genial gut gelungen mit seinem (möglichen) doppelten Spiel. Das wurde sehr schlau aufgebaut. Grosses Plus dafür.
Nur mit Eden selbst wurde ich nicht so richtig warm, weil ich in ihrer strikten “Ich-will-nicht-kämpfen”-Haltung leider ein sehr vorhersehbares Ende kommen sehe. Einerseits sieht sie in alles und jedem nur das Gute, was sie gerade in den Kämpfen sehr naiv wirken lässt, wenn sie einfach nur redet während sie gleichzeitig eigentlich offen attackiert wird und der Rest sich darum kümmern muss, dass sie dadurch nicht abgeschlachtet wird (was ja an sich keineswegs schlimm ist, ich hätte nichts gegen einen Protagonisten, der mal hinten anstehen muss und andere die Welt retten lässt, weil seine Fehler ihn in gewissen Situationen auch zurückhalten). Andererseits, und das ist der eigentlich störende Faktor, sehe ich es soweit kommen, dass sie mit ihrer Haltung recht behält und am Ende jeder Rogue gut ist (ob zurückverwandelt oder eben als Rogue irgendwie integriert), womit eigentlich alles sehr vorhersehbar wird, was dadurch natürlich ziemlich enttäuschend wäre.
Es ist somit weniger Eden selbst. Ihre Einstellung kann für gute Hürden sorgen, die sie lernen kann zu überwinden und machen sie so auch gleichzeitig zu einer realistischen Figur, aber ich sehe es leider nicht so weit für sie kommen, wenn das vorhersehbare Ende eintrifft und das ist es, was mich daran stört. Klar gibt es nicht nur gut und böse, aber es gibt eben doch auch hoffnungslose Fälle und auch das kann einmal eine gute Lektion sein, die man lernen muss.
Ich spekuliere zu viel auf einen noch nicht erschienenen Band, aber der Gedanke hat mich im Verlaufe des Buches nicht losgelassen, weshalb er hier so stark durchgenommen wird. An sich ist das Buch ja nicht schlecht und die Idee und Umsetzung im Gesamten sehr überzeugend. Und noch ist es trotz der starken Andeutung offen, wie es wirklich endet, weshalb ich auch schon richtig gespannt auf den zweiten Band bin. Von mir bekommt das Buch deshalb vier Sterne.