Irving wie wir ihn lieben mit wunderbar schrägen und skurrilen Figuren. Aber (leider) auch mit einigen Längen. Auch wenn ich immer wieder gerne in das Kosmos des Ich-Erzählers Adam Brewster eingetaucht bin, so hätten manche Details vielleicht nicht ganz so ausführlich dargestellt bzw. wiederholt werden müssen. Immer mal wieder habe ich den Sessellift beiseite gelegt, habe mich anderen Geschichten gewidmet. Und doch bin ich auch immer wieder gerne zurückgekehrt in die queere Welt von Adam.
Er ist als Hetero der Außenseiter in seiner Familie. Da zeigt uns Irving, wie schnell die sogenannte Normalität auf einmal nicht mehr normal ist. Auch was Sprechen bzw. Nicht-Sprechen, Gespenster, Beziehungen betrifft - Können wir wirklich immer so sicher sein, was “normal” ist?
Auf 1080 Seiten erzählt uns Adam seine Geschichte und die Geschichte seiner Familie. Und er zeigt uns, dass man durchaus auch anders leben kann und darf.
Eines meiner Lieblingszitate: Es gibt mehr als nur eine Art, Menschen zu lieben.