Collageartig setzt sich über alle Kapitel hinweg immer mehr das Bild von Hongkong in den 70er-Jahren zusammen. Der im Klappentext erwähnte Aguo ist nicht der Einzige, der uns durch seine Augen einen Blick auf die Stadt gewährt. Wir folgen unter anderem auch seiner kleinen Schwester Afa, seinem Arbeitskollegen Mike Munter oder einer Frau namens Youyou. Nicht alles wird direkt beim Namen genannt, stattdessen verstecken sich die Veränderungen und Neuerungen der Stadt in den Details des Erzählten. Die Sprache ist verspielt und des Öfteren klingt auch ein feiner Humor durch. Alles zusammengenommen verlangt das Buch aufmerksames Lesen. Mit seinen Formulierungen und den angesprochenen Ereignissen stösst es zum Nachdenken an und obwohl es schon knapp 50 Jahre alt ist, erscheint doch so manches darin hochaktuell. Die zwischendurch eingestreuten kleinen Zeichnungen tragen wiederum zur Verspieltheit von Xi Xis Werk bei. Mit ihrer Übersetzung hat Karin Betz als Erste ein Buch von Xi Xi den deutschsprachigen Lesern zugänglich gemacht. Ein Werk, das dazu einlädt, es mehr als einmals zu lesen und dabei immer wieder Neues zu entdecken.