Anna Göldin wurde als letzte Hexe der Schweiz im Kanton Glarus im Jahr 1782 hingerichtet. Sie wurde angeklagt, ein Kind verhext zu haben, welches täglich Nadeln erbrach.
Vor einiger Zeit habe ich bei uns dieses Buch im Laden gefunden und ich wollte es unbedingt lesen. Also habe ich es mir gekauft und in meinen Ferien gelesen. Leider kam ich eher langsam voran.
Das Buch handelt von Anna Göldin, eine Magd aus dem Kanton Glarus. Sie war ledig und war immer wieder an anderen Orten angestellt. In der Zeit in einem anderen Herrenhaus wird Anna schwanger und das Kind stirbt kurz nach der Geburt. Anna wird für Kindsmord angeklagt und verurteilt, in ihrem Elternhaus zu bleiben und keinen Schritt nach draussen zu machen. In dem Buch wird ein wenig erzählt über ihre Kindheit, aber mehr über die Zeit, in der sie im Herrenhaus der Tschudis angestellt war. Auf einmal beginnt jedoch eine Tochter der Tschudis Nadeln zu spucken und Anna wird der Hexerei bezichtigt. Sie flieht und versteckt sich, wird dann jedoch verraten und vor das Gericht gestellt. Zu dieser Zeit ist es eigentlich überall bekannt, dass die Hexerei nicht existiert und erfunden ist. Anna wurde jedoch trotzdem unter Folter zu einer Aussage gezwungen und dann hingerichtet. Sie war eine der letzten Frauen, die in ganz Europa als Hexe legal hingerichtet wurde.
Nun, ich hatte definitiv falsche Erwartungen an dieses Buch. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl, dass dieses Buch anders enden würde als die tatsächliche Geschichte. Oder dass sie feministischer ausgerichtet ist. Aber trotz allem fand ich die Geschichte von Anna Göldin interessant. Damals wurden viele Frauen hingerichtet, meist für Dinge, die gar nicht ihre Schuld waren, oder dafür, dass sie Kräuterkundig waren. Das Buch wurde in zwei verschiedenen Schreibstilen geschrieben, jeweils einen für die Noblen und einen für die Bürgerlichen. Die Sprache der Bürgerlichen war für mich einfach zu verstehen, die der Noblen dagegen weniger. Es wurden viele englische und französische Begriffe eingebaut, als Zeichen, dass die Noblen sich an Paris und London anpassen wollten. Bis ich das jedoch verstanden habe, war bereits die Hälfte des Buches vorbei. Was ich auch noch ein wenig Schade fand, war, dass nicht ganz erklärt wurde, woher die Nadeln kamen. Es wurde nur ein anderer Fall erwähnt, in dem der Arzt herausfand, dass sich das Kind die Nadeln selbst verabreichte. Der Rest des Buches war jedoch faszinierend, auch wenn es immer wieder Zeitsprünge und Flashbacks gab.